„Manchmal müssen wir loslassen, um wirklich ankommen zu können.“
Manchmal, kurz vor Weihnachten, wenn ich mich zwischen Geschenkpapieren, Kalendern und der Planung für Silvester verliere, überkommt mich eine seltsame Sehnsucht. Eine Sehnsucht nach Stille, nach einem Moment, der nur mir gehört. Früher hätte ich diese Sehnsucht ignoriert... heute weiss ich: Es ist die Stimme der Rauhnächte.
Diese zwölf magischen Nächte zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag sind so viel mehr als ein Mythos oder ein spiritueller Trend. Sie sind eine Einladung, die Verbindung zu dir selbst wiederzufinden, loszulassen und mit Klarheit ins neue Jahr zu starten. Doch woher kommt diese Tradition eigentlich? Und warum sind die Rauhnächte so besonders?
Die Verbindung von Sonne, Mond und Mythen
Um die Rauhnächte wirklich zu verstehen, müssen wir ganz am Anfang beginnen... bei den Zyklen der Natur. Unser Kalenderjahr, das auf dem Sonnenzyklus basiert, hat 365 Tage (plus die berühmten 6 Stunden). Der Mond hingegen benötigt für zwölf Zyklen nur 354 Tage. Was bleibt, sind genau 11 Tage und 12 Nächte... eine Art „Übergangszeit“, die weder vollständig im alten Jahr noch ganz im neuen Jahr liegt.
Für unsere Vorfahren waren diese Nächte heilig. Sie glaubten, dass in dieser Zeit die Schleier zwischen den Welten besonders dünn sind: Die irdische Welt und die Anderswelt fliessen ineinander. Es ist die Zeit, in der Träume prophetisch werden, die Geister der Vergangenheit sprechen und wir einen Blick in die Zukunft werfen können.
Diese 12 Nächte stehen symbolisch für die 12 Monate des kommenden Jahres. Jede Nacht trägt die Energie eines bestimmten Monats... und wenn wir aufmerksam sind, können wir die Themen und Herausforderungen des neuen Jahres schon jetzt spüren.
Die Sperrnächte: Die Vorbereitung auf das Magische
Doch bevor wir uns in die Tiefe der Rauhnächte stürzen, müssen wir über die Sperrnächte sprechen... die Zeit zwischen dem 8. und 21. Dezember. Diese Nächte, die auch als „Kleine Rauhnächte“ bezeichnet werden, dienten dazu, das Jahr äusserlich abzuschliessen.
Für unsere Ahnen war klar: In den Rauhnächten hat die äussere Arbeit nichts zu suchen. Alles musste vorher erledigt sein... das Vieh war versorgt, die Ernte längst eingebracht, und auch das Haus war aufgeräumt und gereinigt. Selbst die letzte Wäsche wurde in dieser Zeit gewaschen und verstaut, denn man glaubte, dass das Aufhängen von Wäsche während der Rauhnächte Geister anlocken oder Unheil bringen könnte.
Die Sperrnächte erinnern uns daran, dass wir loslassen müssen, bevor wir etwas Neues beginnen können. Es ist wie ein tiefer Atemzug, bevor der Sprung ins Unbekannte beginnt.
Die Rauhnächte: Eine Zeit der Innenschau und Magie
Mit der ersten Rauhnacht... im Christentum traditionell in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember, beginnt die eigentliche Magie. Die Rauhnächte sind keine Zeit für To-do-Listen oder Selbstoptimierung. Es ist eine Zeit des Seins. Eine Zeit, in der wir innehalten, reflektieren und die leisen Stimmen unserer Seele hören können.
Jede Rauhnacht steht für einen Monat des kommenden Jahres. Die Träume, Gedanken und Gefühle, die in dieser Nacht auftauchen, geben uns Hinweise darauf, was uns in diesem Monat erwarten könnte. Es ist, als würde das Universum uns kleine Nachrichten schicken... wenn wir bereit sind, hinzuhören.
Mythen und Bräuche: Frau Holle und die wilde Jagd
Die Rauhnächte sind tief in den Mythen und Bräuchen unserer Vorfahren verwurzelt. Zwei Figuren stehen dabei besonders im Mittelpunkt: Frau Holle und die wilde Jagd.
Frau Holle:
Diese geheimnisvolle Gestalt, die viele von uns aus dem Märchen kennen, ist weit mehr als nur eine Märchenfigur. Frau Holle ist eine alte Göttin, die sowohl Leben schenkt als auch Tod bringt. In den Rauhnächten prüft sie, ob wir unser Jahr gut abgeschlossen haben. Sie belohnt die Fleissigen (diejenigen, die aufgeräumt und losgelassen haben) und zeigt den Nachlässigen, was noch zu tun ist.
Die wilde Jagd:
Nach altem Glauben toben in den Rauhnächten die Geister durch die Nacht. Diese wilde Jagd, angeführt von Wotan oder Perchta, steht symbolisch für die inneren Schatten, die in dieser Zeit ans Licht kommen. Unsere Ängste, ungelösten Konflikte und alten Glaubenssätze sind wie Geister, die uns heimsuchen... doch in den Rauhnächten haben wir die Chance, sie zu erkennen und loszulassen. Es ist, als würde die wilde Jagd durch unser Inneres fegen und die alten, festgefahrenen Energien mit sich nehmen. Aber das passiert nicht von allein. Diese Reinigung... dieses bewusste Loslassen... braucht ein wenig unsere Mithilfe. Genau dafür sind die Rituale der Rauhnächte da.
Denn nach dem Sturm kommt die Stille. Und in dieser Stille liegt die Magie.
Die Rauhnächte sind mehr als nur ein spiritueller Trend – sie bieten dir die Möglichkeit, dein Leben zu reflektieren und neu auszurichten. Erfahre hier, wie du die Rauhnächte 2024/2025 mit mir erleben kannst. Jetzt mehr erfahren.
Ein Ritual, das die Rauhnächte zum Leuchten bringt
In meinem kleinen Ritualraum... er ist kein Tempel, sondern einfach ein Ort voller Kerzen, duftender Räucherkräuter und liebevoller Details... beginnt die Magie. Jeden Abend lade ich die Rauhnacht auf meine Weise ein. Keine grosse Show, kein überladenes Programm. Nur ich, das Flackern einer Kerze und die leise Stimme meiner Seele, die endlich wieder zu Wort kommen darf.
Hier ist, wie eine typische Rauhnacht bei mir aussieht:
Ankommen und den Tag loslassen:
Es beginnt damit, dass ich die Hektik des Tages abstreife. Vielleicht war der Tag trubelig, vielleicht hatte ich tausend Gedanken im Kopf. Aber sobald die Kerzen brennen und ich den ersten Duft von Weihrauch oder Salbei rieche, wird alles still. Ich nehme ein paar tiefe Atemzüge, lasse los, was heute war, und öffne mich für das, was kommen möchte.
Orakelkarten ziehen:
Jede Nacht ziehe ich zwei Orakelkarten, mein Favorit für diese Zeit sind die wundervollen Phönixkarten: Die erste zeigt mir die Hauptenergie für den entsprechenden Monat des kommenden Jahres. Die zweite Karte ergänzt die erste... sie ist wie ein Begleiter oder Helfer, der mir zeigt, wie ich mit der Hauptenergie arbeiten kann.
Ich liebe diesen Moment. Die Karten sind für mich nicht nur Symbole, sie sind wie alte Freunde, die mir Geschichten erzählen. Vielleicht ist es die Kriegerin, die sagt: „Anita, du wirst im Januar mutig sein müssen.“ Oder der Magier, der mich daran erinnert, dass ich die Kraft habe, mein Leben selbst zu gestalten.
Die Botschaft verstehen:
Nachdem ich die Karten gezogen habe, nehme ich mir Zeit, ihre Botschaft zu erfassen. Das passiert nicht mit dem Kopf, sondern mit dem Herzen. Ich frage mich:
• Was möchte dieser Archetyp mir sagen?
• Welche Energie bringt er in mein Leben?
• Wie fühlt es sich an, diese Kraft in meinem Alltag zu integrieren?
Numerologische Tiefe hinzufügen:
Hier kommt die Magie der Zahlen ins Spiel. Ich berechne meine persönliche Monatszahl, die mir für diesen Moment weitere Hinweise gibt. Zahlen haben für mich eine fast melodische Qualität... sie sind wie kleine Noten auf dem Lied meines Lebens.
Reflektieren und schreiben:
Am Ende nehme ich mein Rauhnächte-Tagebuch zur Hand. Ich schreibe auf, was ich gespürt habe, welche Bilder oder Gedanken aufgetaucht sind. Manchmal ist es ein klares Thema, manchmal nur ein Gefühl... aber alles ist wichtig. Dieses Tagebuch wird zu meinem Leitfaden für das kommende Jahr.
Ein Moment der Stille:
Am Ende des Rituals sitze ich einfach da, höre dem Knacken der Kerzen zu und spüre die Energie, die sich ausbreitet. Es ist, als würde die Rauhnacht selbst mir einen leisen Gruss schicken: „Danke, dass du mir zugehört hast.“
Ein Bild für deine Seele
Stell dir vor, du sitzt mit mir an diesem Ort. Der Raum ist erfüllt von dem warmen Licht der Kerzen, und draussen tanzt der Frost auf den Fenstern. Es ist still, nur der Duft von getrocknetem Lavendel und Wacholder steigt in die Luft. Vor uns liegen die Karten, jede von ihnen wie ein kleines Geheimnis, das nur darauf wartet, entdeckt zu werden.
Wir nehmen uns Zeit. Nichts drängt, nichts eilt. Die Welt da draussen kann warten, während wir hier die Welt in uns erkunden. Jede Nacht ist anders... mal kraftvoll, mal sanft, mal voller Überraschungen. Doch immer mit dem Gefühl, dass wir begleitet werden. Von den Archetypen, den Zahlen und der Magie der Rauhnächte.
Warum die Rauhnächte so viel mehr sind als ein Ritual
Dieses tägliche Ritual ist für mich nicht nur ein spirituelles Erlebnis. Es ist wie ein Anker. In einer Welt, die oft chaotisch und laut ist, sind die Rauhnächte ein sicherer Hafen. Sie helfen mir, mich zu sortieren, Klarheit zu finden und meine Ziele für das kommende Jahr mit einer tiefen Verbundenheit zu formulieren.
Es ist, als würde ich einen Garten anlegen... jeder Archetyp ist ein Samen, jede Monatszahl ein Tropfen Wasser. Und am Ende des Jahres blicke ich zurück und sehe, wie dieser Garten gewachsen ist.
Die Einladung: Tauche mit mir in die Magie der Rauhnächte ein
Wenn du diese Zeilen liest und spürst, dass dich etwas ruft... vielleicht eine Sehnsucht nach Klarheit, eine Neugier auf die Archetypen oder einfach der Wunsch, etwas für dich zu tun... dann lade ich dich ein, diese magischen Nächte mit mir zu erleben.
Zusammen schaffen wir einen Raum, in dem du nicht nur die Rauhnächte, sondern auch dich selbst auf eine neue Weise entdecken kannst. Du brauchst nichts weiter mitzubringen als dich selbst... und die Bereitschaft, den Stimmen deiner Seele zuzuhören.
Frau Holle, die Karten und ich warten auf dich.
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“Die besten Reisen führen nicht in die Welt, sondern zu dir selbst.”
Und die Rauhnächte sind deine Einladung dazu.
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